Lebendig!

Mein 6. Museumsbesuch hat stattgefunden. Ich war im Kindermuseum Baden und habe zusammen mit anderen viel Spielerisches gesehen und ausprobiert. Wahrscheinlich würde das Leben viel mehr Spass machen, wenn wir uns öfters an unser Kindsein erinnerten.

Ich habe mich zum Beispiel erinnert, dass es mir als Kind überhaupt nichts ausgemacht hatte wenn es regnete. Im Gegenteil – es war umso spannender, je grösser die Pfützen waren. Mit den Gummistiefeln sprang ich in die Pfützen rein und spritzte so weit es nur ging. Trotz Stiefeln, Regenjacke und buntem Schirm bin ich doch meistens nass geworden, aber das machte mir nichts aus. Mit dem Schirm konnte man ja auch so schön spielen, Kunststücke machen und sich in den Pfützen spiegeln. An Ideen fehlte es mir nicht.

Im September haben wir mit dem Claro-Team einen Ausflug nach La Chaux-de-Fonds gemacht. Wir haben uns die Kafferösterei „La Semeuse“ angeschaut. Das war sehr interessant zu erfahren, wie Kaffee eingekauft, transportiert, gelagert, geröstet und verpackt wird. Der fair gehandelte biologische Claro-Kaffee wird auch dort verarbeitet. Der faire Handel liegt mir sehr am Herzen. Deshalb mache ich auch freiwillige Einsätze im Claro-Laden in Möriken. Am 29. November 2014 bin ich auch wieder im Einsatz am Vormittag von 9 bis 12 Uhr. Gleichzeitig ist auch Basar im Gemeindehaus in Möriken. Das liegt beides sehr nah zusammen mitten im Dorf. Kommt doch vorbei, es lohnt sich!

Nach der Führung bei „La Semeuse“ bekamen wir grosszügige Kundengeschenke. Zum Beispiel gab es einen gelben Werbeschirm. Ich musste lachen, als wir als Gruppe mit dem grossen Schirm durch La Chaux-de-Fonds marschierten. Aber es kam noch lustiger. Als wir uns nämlich nach dem Mittagessen im Restaurant auf den Weg zum Bahnhof machen wollten, gab es ein Gewitter und der Himmel entleerte sich wie ich es schon lange nicht mehr erlebt hatte. Wir spannten alle unsere Schirme auf und versuchten unter dem Regen durch zu rennen. Es spritzte nach allen Seiten, von oben und unten. Als wir beim Bahnhof ankamen blickte ich in fröhliche Gesichter obwohl wir trotz Schirm ziemlich nass waren. Ich auf jeden Fall fühlte ich mich so lebendig wie als Kind. In Biel schien schon wieder die Sonne und auf dem Schiff nach Solothurn wurden wir wieder trocken.

Heute möchte ich euch noch ein Buch von Bronnie Ware empfehlen: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen. Das sind

  1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mir selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von mir erwarten.
  2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.
  3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
  4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gehalten.
  5. Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt.

Jetzt gerade ist noch ein zweites Buch von ihr herausgekommen. Es heisst „Leben ohne Reue“. 52 Impulse, die uns daran erinnern, was wirklich wichtig ist.

Ich kann die Bücher sehr empfehlen. Sie geben gute Impulse. Bronnie hat über mehrere Jahre mit Sterbenden gearbeitet. Sie hat ihre Erkenntnisse erlebt und nicht erfunden.

Ich bin mit Bronnie Ware, die in Australien lebt, auf Facebook befreundet. Sie versendet immer wieder schöne Fotos mit guten Sprüchen, die ich sehr schätze. Sie hat auch schon geschrieben, was sie im Moment grade gemacht und gefragt, was wir Leser gerade machen. Dann kamen Beiträge aus der ganzen Welt. Die einen stehen auf, die anderen gehen ins Bett oder essen grade Mittag. Bei den einen ist es heiss, bei den anderen kalt oder grade angenehm. So verschieden erleben wir die Welt!

Wo du auch immer im Moment bist, was du auch grade tust, ich wünsche dir einen schönen Tag oder eine gute Nacht!

3 Gedanken zu „Lebendig!

  1. Silvia Weidmann

    Hallo Rosemarie: sehr interessant deine Gedanken.
    bis zu meinem 18. Lebensjahr kannte ich weder elektrisches Licht, Kino, Theater, selten ein interessantes Buch (Le petite prince, auf spanisch, war das einzige).
    Das Buch von B. Ware hört sich interessant an, dazu muss ich sagen, dass man sich die meisten von seinen Gedanken auch macht, ohne das Wissen, dass man sterben wird. Ganz einfach, weil man im gesammten Leben vieles nicht macht, weil es an Zeit, Geld oder an richtige Begleitung fehlt. Das Merkwürdige daran ist aber, dass man später, das Interesse daran nicht mehr wecken kann.

    Ich wünsche dir weiterhin sehr viel Freude am Schreiben und möchte sehr bald wieder von dir zu lesen. Auf bald!

    1. Rosemarie Beitragsautor

      Liebe Silvia
      Vielen Dank für deine Gedanken. Es freut mich von anderen zu hören, was meine Gedanken bei ihnen auslösen. Zum Beispiel von dir mündlich oder schriftlich über deine Kindheit in Argentinien zu hören. Vielleicht bringen Christian und ich mal noch den Mut auf, zusammen mit dir eine Reise nach Südamerika zu machen. Du hast schon recht, wenn man älter wird lässt sich nicht mehr alles verwirklichen. Aber in Gedanken ist doch vieles möglich und das macht doch auch Spass. Allerdings würde es mir keine Freude machen, ein Tagebuch für mich selber zu schreiben. Der Austausch mit anderen gefällt mir am besten. Also nochmals vielen Dank und bis bald! Rosemarie

  2. Monika Neidhart

    Liebe Rosmarie,
    Ins Kindermuseum wollte ich auch schon lange einmal. (Etwas, was ich immer verschiebe – gerade das sollte man ja eben nicht. Dein anderer Beitrag…..).
    Das Buch von Bronnie Ware tönt ja total spannend. Ich habe die Bücher von Kübler Ross gelesen zum Thema „Sterben“. Die sind auch gut.
    Heute darf ich den ganzen Nachmittag mit 2. Klässlern verbringen, ein Gegenpol zum obigen Thema…
    Ganz liebe Grüsse
    Monika

Kommentare sind geschlossen.