Archiv für den Monat: März 2015

Natur

Heute Sonntag hatte ich einen ausgesprochen sonnig freundlichen Arbeitstag. Bei einem Spaziergang durch Wettingen kamen wir am Gluri Suter Huus  vorbei und sahen, dass es eine Ausstellung „Da stieg ein Baum“ zu besichtigen gab. Der Eintritt war frei, und wir gingen durch die verschiedenen Räume. Es gab interessante Fotos, Holzdrucke und Holzskulpturen zum Thema Bäume zu bewundern. Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Mai zu sehen. Es lohnt sich.

Beim Thema Bäume fällt mir sofort Felix Finkbeiner ein, der kürzlich bei Kurt Aeschbacher zu Gast war. Es ist unglaublich, was dieser Junge mit seiner Familie schon in Bewegung setzen konnte. Durch seine Initiative wurden auf der ganzen Welt in Zusammenarbeit mit anderen Kindern schon 13 Milliarden Bäume gepflanzt (www.plant-for-the-planet.org).

Vor Jahren schon habe ich ein dünnes Buch geschenkt bekommen: „Der Mann, der Bäume pflanzte“ von Jean Giono. Die Erzählung spielt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und handelt von den langwierigen, aber erfolgreichen Bemühungen eines Schäfers, eine karge Berggegend in der Provence wieder aufzuforsten. Viele werden es bestimmt gelesen haben. Hat es euch auch berührt?

Ein weiteres herrliches Buch über die Wunder der Natur wurde mir von einer Arbeitskollegin empfohlen, und ich habe es in der Bibliothek ausgeliehen. Es hat mich unglaublich gefesselt und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Das Buch heisst: „Das Wesen der Dinge und der Liebe“ von Elizabeth Gilbert. Es geht in dem Buch um das Leben von Alma Whittaker (geboren 1800), deren Leidenschaft der Natur gilt; ihr gelingen ähnlich revolutionäre Einsichten wie Charles Darwin. Doch Alma selbst zweifelt: Warum gibt es keine wissenschaftliche Erklärung für die Liebe? Ich werde das Buch bestimmt noch einmal lesen.

Im Gluri Suter Haus lag noch eine Werbung für die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, die nur ganz kurz dauert vom 17.3. – 22.3.2015. Dutzende Florist/innen arrangieren Blumen für die Kunst. Es gibt florale Interpretationen von Werken aus der Sammlung zu sehen. So was Ähnliches habe ich schon mal nach einem Besuch im Beyeler Museum in Riehen erlebt. Wir hatten uns die Werke von Odilon Redon angesehen, darunter waren auch Bilder von bunten Blumen in Vasen. Als wir dann im Restaurant gleich neben dem Museum noch etwas essen und trinken wollten, sahen wir ähnliche Blumenarrangements in echt. Das war als wären die Bilder lebendig geworden. Ich hoffe, dass ich es schaffe mir diese floralen Interpretationen in Aarau anzusehen.

Und wenn wir schon in Aarau sind, möchte ich noch auf die Ausstellung im Naturama „Auen – die wilden Seiten des Aargaus“ aufmerksam machen, die nur noch bis zum 22. März zu sehen ist. Der Aargau ist landschaftsgeschichtlich eng mit den Flüssen und den Auen verbunden: Drei Viertel der gesamten Wassermenge aller Bäche und Flüsse der Schweiz fliessen durch den Aargau ab. Die Flüsse Aare, Reuss, Limmat und Rhein waren ursprünglich von grossen Auen begleitet. Ortsnamen wie Auenstein, Klingnau und Aarau, aber auch Biberstein (Biber als Wappentier) erinnern daran. Rund 90% der aargauischen Auen sind im Verlauf der letzten 150 Jahre verschwunden und mit ihnen die vielen Tier- und Pflanzenarten, die in ihnen leben. Mit der Annahme der kantonalen Volksinitiative „Auenschutzpark – für eine bedrohte Lebensgemeinschaft“ am 6. Juni 1993 gab es wieder Hoffnung, dass nicht noch die letzten Auen im Aargau verschwinden werden. Und wer es nicht mehr in die Ausstellung schafft: Auen in natura ist immer noch das Beste!

Unterdessen ist es spät geworden und es bleibt mir nur noch euch eine gute Nacht zu wünschen mit dem Lied: „Über abendstille Auen geht der letzte helle Schein. Vater lass und Sonne schauen und für uns in dein Licht hinein“.