Archiv für den Monat: September 2015

Äpfel in Hülle und Fülle

Die Zeit vergeht so schnell. Seit dem letzten Blog ist schon bald wieder ein Monat vergangen. Vielen Dank für eure schriftlichen und mündlichen Rückmeldungen. Ich finde es auch spannend, von euch Buchtipps zu erhalten. Zum Beispiel das Buch „Ein Haus fürs Leben“ von Luise Thut, das Margrit Friedli empfohlen hatte (siehe Kommentar), interessiert mich sehr. Vor Jahren habe ich das Hospiz im Reusspark kennengelernt, als ich mit einer Freundin zusammen einen Ort für ihre letzten Lebenstage gesucht hatte. Die letzten Besuche bei meiner Freundin waren etwas ganz Besonderes und sie ist friedlich eingeschlafen.

Im Moment sind wir im Bündnerland. Das Wetter ist etwas wechselhaft. Mir fällt der Sonnengesang von Franz von Assisi ein. In diesem Gebet hat er nicht nur für die Sonne gedankt sondern für jegliches Wetter:

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.

Bruder Wind ist im Moment ziemlich aktiv draussen und wir geniessen es drinnen in der Stube am Kaminfeuer und wie könnte es anders sein, sind wir am Lesen.

Christian liest „Léon und Louise“ von Alex Capus. Das Buch ist wohl ziemlich spannend. Er antwortet ziemlich einsilbig auf meine Fragen. Ich lese „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ von Rachel Joyce. Ich bin in der Hälfte angelangt und werde es auf jeden Fall fertig lesen. Das Buch beschreibt eine innere Veränderung eines Mannes, dessen Leben ziemlich festgefahren war. Er läuft einfach los und ist offen für alles, was so auf ihn zukommt.

Ich habe auch viele Reaktionen zu unserem Apfelbäumchen bekommen. Unterdessen haben wir vier Äpfel gegessen, sechs hängen noch am Baum. Wir haben also vier mal einen Apfel gepflückt und ganz andächtig geteilt und bewusst gekaut und gegessen. Die Äpfel werden von Tag zu Tag immer ein wenig süsser. Ich habe vor Jahren einmal zehn Tage Saftfasten am Bodensee gemacht. Ich fand es nicht so einfach, bin nicht über dem Boden geschwebt, aber habe doch viele schöne Erinnerungen. Zum Beispiel daran, wie ich mit Begeisterung und ganz langsam den ersten Apfel nach dem Fasten gegessen habe. Ausserdem habe ich damals eine Freundin aus München gewonnen mit der ich heute noch Kontakt habe.

Habt ihr bemerkt, dass gestern am 18. September der Tag des Apfels war? Wir haben es eigentlich auch nicht gewusst, aber wurden an drei verschiedenen Orten beschenkt. Den ersten Apfel bekamen wir im Postauto zum Bahnhof Mellingen Heitersberg. Der zweite Apfel wurde im Hauptbahnhof Zürich in der Nähe des Gleises verteilt, wo unser Zug nach Chur abfuhr. Der dritte Apfel wurde uns in der Stadt Chur von einer Landwirtschaftlichen Schule geschenkt. Es waren drei ganz verschiedene Äpfel und wir haben unsere Geschmackssinne ausführlich getestet. Die Sorten kennen wir nicht, aber sie waren einfach köstlich.

In Ilanz gab es dann gestern leider keine geschenkten Äpfel mehr, dafür waren wir heute auf dem Wochenmarkt in Ilanz. Bauerfamilien aus umliegenden Gemeinden verkaufen von Frühling bis Herbst jeden Samstag selbst hergestellte Produkte. Natürlich haben wir Äpfel gekauft, sonst kämen wir ja heute auf Entzug. Dazu haben wir auch noch Käse, Brot, Zucchetti, Heidelbeerkonfitüre und gedörrte Birnenschnitze erstanden.

Wir wünschen euch einen gegenwärtig offenen und auch geschmacklich vielfältigen und überhaupt intensiven und wunderbaren Sonntag!