Archiv für den Monat: Juli 2017

Regenbogen

Seit April habe ich keinen Blog mehr geschrieben. Innerlich habe ich mir seither schon verschiedene Texte ausgedacht, aber sie nicht auf den Computer gebracht. Heute wage ich wieder einen Versuch.

Letzten Donnerstag waren wir bei Freunden in Ilanz eingeladen. Sie wohnen etwas erhöht und man hat einen schönen Blick auf die erste Stadt am Rhein. Ilanz hatte auch einen Reformator Johannes Comander, der von 1484 bis 1557 lebte. Vom 18.8. bis zum 9.9.2017 wird eine historische Kriminalkomödie „Comander“ an mehreren Abenden im Städtli aufgeführt. Wir hoffen, dass wir auch einmal teilnehmen können. Es ist manchmal schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Und komischerweise wird es nicht einfacher, wenn man eigentlich mehr Zeit hätte.

Übrigens haben wir auch eine ausserordentlich interessante Reformationsreise gemacht auf den Spuren von Luther und Bach im Osten Deutschlands. Wir können nur empfehlen diese historischen Städte wie Leipzig, Dresden, Eisenach, Erfurt und weitere einmal zu erleben. Die Wartburg ist auch geschichtlich hochspannend. Dort hat Luther, verkleidet als Junker Jörg, das Neue Testament ins Deutsche übersetzt. Auch die Kurzbegegnung in Weimar mit Goethe und Schiller war inspirierend. Da möchten wir nochmals hin.

Wir haben auch eine Städtliführung in unserem Wohnort gemacht und erfuhren, dass grosse Auseinandersetzungen während der Reformation auch in Mellingen stattgefunden haben. Ich kann das Gehörte leider nicht historisch korrekt wiedergeben. Damals hat man zum Beispiel viele Gemälde und Kunstgegenstände aus der katholischen Kirche verbrannt oder in die Reuss geworfen. Zwingli und seine Anhänger waren sehr radikal betreffend Schlichtheit des Kirchenraums. Die lutherischen Kirchen sind den katholischen Kirchen viel ähnlicher. Luther und Zwingli waren sich in vielem nicht einig, hatten Streit. Ich bin gespannt auf den Zwingli-Film, der 2019 fertig sein soll, wenn Zürich und die Schweiz das Zwingli-Jubiläum feiert.

Eigentlich wollte ich ja vom letzten Donnerstag erzählen, als wir diese Aussicht auf Ilanz hatten. Weil es gleichzeitig geregnet und die Sonne geschienen hat, gab es einen wunderbaren Regenbogen. So einen habe ich noch nie gesehen. Er war so intensiv in den Farben, so schön rund, machte eine Verbindung vom Himmel mit den Bergen und der Stadt. Ich habe ein Foto dieses Regenbogens an Anita Moorjani geschickt. Sie hat mir schnell geantwortet und sich bedankt. Sie liebt Regenbogenfarben, was man auch auf ihrer Website erkennen kann. Sie hat zwei berührende Bücher geschrieben, die auch auf deutsch erschienen sind. Sie heissen «Heilung im Licht» über ihre Nahtoderfahrung und «Finde deinen Himmel auf Erden». Sie ist überzeugt, dass es im Jenseits weder einen Kampf der Religionen noch einen Geschlechterkampf geben wird. Obwohl wir Menschen kulturell und auch sonst verschieden sind und auch verschieden sein dürfen, werden wir im Himmel zu einem grossen Ganzen verwoben und sind sowieso alle miteinander verbunden. Und eigentlich könnten wir diese innere Verbundenheit schon auf Erden erleben?

Christian hat eben auch ein Buch zu Ende gelesen, dass wir beide interessant fanden. Es heisst «Unorthodox» von Deborah Feldman. Es ist eine autobiographische Erzählung und ein New York Times Millionen-Bestseller. Heute lebt Deborah Feldman in Berlin, und eben ist ein neues Buch von ihr herausgekommen, das «Überbitten» heisst. Wir wollen uns dieses Buch auch noch als E-Book herunterladen. Deborah Feldman hat sich aus ganz engen Glaubensüberzeugungen befreit.

Ich wünsche euch allen eine bunte und lebensfrohe Zeit bis zum nächsten Blog.