Äpfel in Hülle und Fülle

Die Zeit vergeht so schnell. Seit dem letzten Blog ist schon bald wieder ein Monat vergangen. Vielen Dank für eure schriftlichen und mündlichen Rückmeldungen. Ich finde es auch spannend, von euch Buchtipps zu erhalten. Zum Beispiel das Buch „Ein Haus fürs Leben“ von Luise Thut, das Margrit Friedli empfohlen hatte (siehe Kommentar), interessiert mich sehr. Vor Jahren habe ich das Hospiz im Reusspark kennengelernt, als ich mit einer Freundin zusammen einen Ort für ihre letzten Lebenstage gesucht hatte. Die letzten Besuche bei meiner Freundin waren etwas ganz Besonderes und sie ist friedlich eingeschlafen.

Im Moment sind wir im Bündnerland. Das Wetter ist etwas wechselhaft. Mir fällt der Sonnengesang von Franz von Assisi ein. In diesem Gebet hat er nicht nur für die Sonne gedankt sondern für jegliches Wetter:

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.

Bruder Wind ist im Moment ziemlich aktiv draussen und wir geniessen es drinnen in der Stube am Kaminfeuer und wie könnte es anders sein, sind wir am Lesen.

Christian liest „Léon und Louise“ von Alex Capus. Das Buch ist wohl ziemlich spannend. Er antwortet ziemlich einsilbig auf meine Fragen. Ich lese „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ von Rachel Joyce. Ich bin in der Hälfte angelangt und werde es auf jeden Fall fertig lesen. Das Buch beschreibt eine innere Veränderung eines Mannes, dessen Leben ziemlich festgefahren war. Er läuft einfach los und ist offen für alles, was so auf ihn zukommt.

Ich habe auch viele Reaktionen zu unserem Apfelbäumchen bekommen. Unterdessen haben wir vier Äpfel gegessen, sechs hängen noch am Baum. Wir haben also vier mal einen Apfel gepflückt und ganz andächtig geteilt und bewusst gekaut und gegessen. Die Äpfel werden von Tag zu Tag immer ein wenig süsser. Ich habe vor Jahren einmal zehn Tage Saftfasten am Bodensee gemacht. Ich fand es nicht so einfach, bin nicht über dem Boden geschwebt, aber habe doch viele schöne Erinnerungen. Zum Beispiel daran, wie ich mit Begeisterung und ganz langsam den ersten Apfel nach dem Fasten gegessen habe. Ausserdem habe ich damals eine Freundin aus München gewonnen mit der ich heute noch Kontakt habe.

Habt ihr bemerkt, dass gestern am 18. September der Tag des Apfels war? Wir haben es eigentlich auch nicht gewusst, aber wurden an drei verschiedenen Orten beschenkt. Den ersten Apfel bekamen wir im Postauto zum Bahnhof Mellingen Heitersberg. Der zweite Apfel wurde im Hauptbahnhof Zürich in der Nähe des Gleises verteilt, wo unser Zug nach Chur abfuhr. Der dritte Apfel wurde uns in der Stadt Chur von einer Landwirtschaftlichen Schule geschenkt. Es waren drei ganz verschiedene Äpfel und wir haben unsere Geschmackssinne ausführlich getestet. Die Sorten kennen wir nicht, aber sie waren einfach köstlich.

In Ilanz gab es dann gestern leider keine geschenkten Äpfel mehr, dafür waren wir heute auf dem Wochenmarkt in Ilanz. Bauerfamilien aus umliegenden Gemeinden verkaufen von Frühling bis Herbst jeden Samstag selbst hergestellte Produkte. Natürlich haben wir Äpfel gekauft, sonst kämen wir ja heute auf Entzug. Dazu haben wir auch noch Käse, Brot, Zucchetti, Heidelbeerkonfitüre und gedörrte Birnenschnitze erstanden.

Wir wünschen euch einen gegenwärtig offenen und auch geschmacklich vielfältigen und überhaupt intensiven und wunderbaren Sonntag!

9 Gedanken zu „Äpfel in Hülle und Fülle

  1. Silvia Weidmann

    Hallo Rosemarie, ja am Tag vor meiner Abreise nach Galizien, habe ich im Postauto von Fislisbach nach Baden sogar 2 Apfel ergattert, das kannte ich schon seit Pilis Schulzeit. Wir sind ja ein Apfelland und ich finde es schön, wenn Menschen ganz verdutzt auf ein Karton voll Apfel schauen, sich umsehen, und dann doch einen nehmen…sonst bekommt man ja selten etwas geschenkt.
    Unser Apfelbaum in Señorans hatte dieses Jahr nur ein paar Früchte, aber ich war zu spät, die Vögel hatten sie schon gefressen.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und ich hoffe, wir sehen uns bald. Liebe Grüsse an Christian.

  2. Doris Horisberger

    liebe Rosmarie

    wir haben letztes Jahr ein Apfelbäumchen im Topf, anlässlich des Werkstattkaufs, bekommen. Das Bäumchen, ich sorge mich ein wenig, konnten wir es doch dieses Jahr noch nicht in die Erde bringen und hoffe es übersteht auch den nächsten Winter. Es trägt aktuell noch 2 Äpflein. Ich bin auch eine Apfelgeniesserin, besonders alte Sorten, die wir vom Bio Märt kaufen liebe ich. Heutzutage kann Frau ja das ganze Jahr Äpfel kaufen aber gegen Ende des Sommers schmecken sie doch eher flau ich freue mich dann auf die neue Ernte. Übrigens pilgere ich mit meinen Geschwister ab 2.Oktober 3 Tage am Genfer See entlang. Mache mir Gedanken zu meiner Geschwisterstellung und bin gespannt auf unser Wochenende.
    Ernst und ich wanderten heute auf die Fluh und genossen den sonnigen Sonntag.
    Bis bald Grüsse auch an Christian
    lg Doris

    1. Margrit

      Liebe Rosmarie

      Schön, wieder von dir zu lesen.

      Gestern habe ich im Coop in Meisterschwanden auch einen Apfel geschenkt bekommen zum Tag des Apfels. Ich habe mir vorgenommen, wieder etwas mehr Äpfel zu geniessen. Sie sind ja wirklich fein , und es gibt so viele Sorten. Dazu sind sie erst noch gesund. Im Winter geniesse ich am liebsten Boskop Äpfel gekocht mit Zimt darüber, Hmm fein !
      Das Buch von Luise Thut kannst du gerne zum Lesen haben. falls du am Sonntag in der Halle bist, kann ich es mitbringen.
      Du schreibst gar nichts über dein Knie. Ich nehme an, dass es wieder besser funktioniert.
      Dafür und für so vieles dürfen wir dankbar sein. Heute ganz besonders am Dank Buss und Bettag. Ich muss heute über diese Bezeichnung nachdenken. DANkEN und BETEN verstehe ich. Aber was BUSSE für mich bedeuten kann ? Könnte es heissen, dass ich mich einschränke zu Gunsten deren , denen es nicht so gut geht ? Ob das jetzt Flüchtlinge sind, oder einfach jemand in Not ? Es beschäftigt mich schon.
      Ich wünsche dir und Christian noch gemütliche Lesetage . Jetzt grad ist hier in Seengen Franziskus. Schwester Sonne am Strahlen. Aber Bruder Wind wird wohl bald auch wieder wirken.
      Bis zum nächsten Mal Liebe Grüsse
      Margrit

  3. Sylvia Fischer

    Hoi hoi Rosemarie. Tag des Apfels habe ich auch nicht gekannt, aber Äpfel habe auch in Hülle und Fülle. – Franziskus ist wohl für mich der einzige Heilige, der mich tatsächlich auch anspricht. – The unlikely pilgrimage of Harold Fry habe ich vor etwa 2 Jahren in Englisch gelesen. Hat mir recht gut gefallen. Im Moment lese ich einen historischen Roman (eher meine Leseecke) mit dem Titel Kanisterkönig von Lars Sund. Glg Sylvia

    1. ursula burger

      liebe rosemarie, tag des apfels, weltapfeltag… ich hatte termin bei meiner kosmetikerin,die auch meine freundin ist. wie immer im herbst brachte ich ihr ein sack äpfel mit aus unserem baumgarten. sie schrieb mir am abend „heute ist weltapfeltag und ich habe die besten äpfel der welt zum znüni,dessert,zvieri und für einfach so.“ das hat mich sehr gefreut. 🙂 wieviele äpfel sind wohl in den 35 jahren,so lange bewirtschafteten wir unsere plantage im baumgarten,durch meine hände? die ersten jahre waren es 40t und die letzten nur noch ca.25t. 17 verschiedene sorten,im anfang mit den hochstämmen noch mehr,konnten wir den kunden anbieten. und nun bin ich im ruhestand. den apfel aber liebe ich immer noch über alles! schöne ferien u glg. ursula

    2. Rosemarie Beitragsautor

      Liebe Sylvia
      Kanisterkönig von Lars Sund könnte mich auch interessieren. Ich habe ein wenig gegoogelt. Hat dir der historische Roman gefallen? Könnte ich ihn bei dir ausleihen oder hast du ihn auch geliehen? Schönen Sonntag Abend noch, Rosemarie

Kommentare sind geschlossen.